RFC für mein Plex Setup, Unterstützung erbeten

Hallo,

ich möchte gerne ein paar Veränderungen an meinem aktuellen Setup für die Nutzung von Plex und damit verbunden unserer Dateiablage durchführen und sehe mich da mit ein paar Entscheidungen konfronntiert, die vielleicht der ein oder andere auch schon hatte und würde da gern auf eure Erfahrungen und Meinungen zurückgreifen.

Das aktuelle Setup:
WD My Cloud (1. Gen., ohne PMS, 12 TB Kapazität)
Shield TV mit PMS
Amazon Fire TV Box 1. Gen
Office PC mit PMS

Gründe für den Request for Change:

  • Die Aktualisierung des PMS auf dem Shield ist nicht gut gelöst. Ich muss alle zwei Wochen über den Play Store das Paket neu an den Shield ausrollen und dann warten, bis es dort installiert wurde.
  • Der 2. PMS auf meinem Office PC wird eigentlich nur benötigt, weil ich von dort aus meinen bei Amazon ausgelagerten Content einer PMS-Instanz übergeben kann. Das wird dort derzeit mit NetDrive unter Windows gelöst.
  • Der PMS auf dem Shield ist nicht in der Lage, Veränderungen am Dateisystem des NAS zu erkennen, weshalb auf dem Office PC ein Task läuft, der via wget eine Aktualisierung der Plex Mediatheken anfordert.
  • Die Performance der WD MyCloud ist sagen wir mal … gemächlich. Und trotz verbauter WD RED Datenträger ist mein Vertrauen in die Geräte nicht so hoch.

Anforderungen an eine neue Lösung:

  • Da ich selbst blind bin und daher nicht jedem neuen Auflösungstrend hinterherlaufen muss, ist 4K derzeit kein Thema. Mein Content ist überwiegend in x264 organisiert, damit kommen sowohl der Shield als auch der Fire TV gut klar, so lange keine Untertitel im Spiel sind. Das Transkodieren von Inhalten auf der künftigen Plattform für den PMS sollte daher eigentlich entfallen können. Wenn es eine Lösung gibt, die das für Inhalte in 1080P kann, bin ich aber auch nicht traurig.
  • Eine Anbindung von Amazon Cloud Drive in der Art und Weise, dass es einen Mount Point gibt, mit dem auch der PMS etwas anfangen kann, wäre wohl das wichtigste Kriterium. Eine Synchronisationslösung wie bei Synology, bei der - wenn ich es richtig verstanden habe - die lokalen Daten mit ACD synchronisiert werden, der direkte Zugriff aber nach wie vor nur auf die lokalen Daten möglich ist, wäre nicht das, wonach ich suche. Die momentan eingesetzte Lösung unter Windows stellt die Inhalte als Netzlaufwerk bereit, die Anbindung ist dabei so gut, dass sich auch größere Dateien (~30 GB) direkt vom ACD streamen lassen.
  • Sofern nur eine Lösung auf Basis eines kleinen Servers in Frage kommt, sollte dieser natürlich möglichst sparsam sein, was den Energieverbrauch angeht.
  • Nach Möglichkeit eine automatisierbare PMS- und Mediathekenaktualisierung

Meine bisherigen Kandidaten:

  • Ausgangspunkt meiner Recherchen waren Produkte von Synology, etwa in der Größenordnung einer DS418play oder auch ein Vorgängermodell, eine DS414 könnte ich z. B. relativ günstig bekommen. Dass Modelle mit ARM CPU für die Transkodierung nicht in Frage kommen, ist mir bekannt, und auch wenn Synology damit wirbt, dass eine DS418play zwei x265 4K-Streams parallel ausliefern kann, kann Plex dieses Potential nach allem was ich herausfinden konnte wohl nicht nutzen. Die Frage die sich mir daher hier noch stellt wäre, wie gut ein PMS auf der Synology-Plattform läuft und wie es sich tatsächlich mit dem Zugriff auf Amazon Cloud Drive verhält.Gibt es Alternativen anderer Hersteller, die hier mehr leisten, als Synology? Ich würde vermutlich einen Betrieb als RAID 5 wählen und mit 4 x 4 TB (~12 TB netto) arbeiten.
  • Ein “Mini”-Server wie z. B. von HP. Meine Linux-Kenntnisse sind eher rudimentär, daher käme wohl nur Windows als Betriebssystem in Frage. Die Amazon-Thematik wäre damit vom Tisch, aber wie sieht es mit dem Energieverbrauch aus? Und welche Möglichkeiten gibt es hier für ein software-basiertes Raid, denn die hardwareseitige Unterstützung liefert hier scheinbar nur RAID 0 und RAID 1.

Vielen Dank schon vorab für Euren Input.

Ich gehe mal nur auf Teilpunkte ein:
ACD Einbindung/Mountpoint sollte über rclone (mit Umwegen) oder ähnliche Tools funktionieren.
Solltest du etwas Zeit und Lust haben sowie neuem nicht abgeneigt sein, bietet der Mini-Server die ideale Möglichkeit mit Linux zu beschäftigen, zu beginn kannst du das ja erstmal parallel zu deinem aktuellen Setup laufen lassen, bis alles passt. Mir persönlich machen solche Bastelein viel Spass, man muss aber die entsprechende Einstellung mitbringen und es wird viel Zeit in Anspruch nehmen. Mit dem Mini-Server bist du halt am variabelsten.

Danke für das Feedback!

Der erste Treffer zu rclone in Verbindung mit ACD war leider gleich ein Thread im Supportforum, in dem das vorläufige Aus für diese Kombi angekündigt wurde. Amazon ist scheinbar sehr wählerisch bei der Auswahl der Entwickler, denen die Nutzung der API gestattet wird :confused:

Mit dem Linux-Server bin ich völlig bei Dir, sehe da aber zwei Probleme:

  • Für ein System, das ich selbst erst richtig zu beherrschen lernen muss, kann ich vermutlich keinen adäquaten Sicherheitsstandard gewährleisten, der mich Nachts ruhig schlafen läßt.
  • Ich bin auch beruflich im IT-Sektor tätig und mit zunehmendem Alter schwindet meine Bereitschaft, mich auch in meiner Freizeit noch mit dem Kram zu beschäftigen. Wenn ich freilich die Zeit und Motivation dafür aufbringen würde, wäre es auch für den Job nicht ganz verkehrt.

Wenn ich mich tatsächlich für eine Lösung auf Basis eines Mini-Servers entscheiden sollte, wäre es natürlich schon schön, wenn dieser die aktuellen Formate gleich brauchbar an die verwendeten Clients ausspielen kann, ohne dass ich nächtelang mit Handbrake umcodieren muss.

Kann jemand sagen, wo man hier leistungstechnisch einsteigen müsste? Reicht da so etwas aus?

Hallo, ich bin auch blind und nutze Plex auf einer Synology DS 918+. Das Setup läuft eigentlich sehr gut. Der Hardwaretranscoder wird wird mittlerweile durch plex unterstützt. Ein weiterer Vorteil bei einer Kiste von Synology ist die Barrierefreiheit. Da hat sich in den letzten zwei Jahren wirklich viel getan.

Bezüglich RClone und Amazon Cloud Drive. Diese Support Treads beziehen sich Hauptsächlich auf US Kunden. In Deutschland ist das Unlimited ACD weiter Verfügbar und auch mit RClone Nutzbar. Ich nutze es… klappt gut.

Ich bin praktisch komplett in die Cloud gewechselt. Mein Heim Server ist nur noch Backup… Wenn das mal läuft ist das nicht so viel Arbeit. Und so nen Server Sicher zu gestalten geht auch, gibt unzählige Anleitungen wie man das macht…

Ich sehe schon, am Ende bleibt mir doch die Qual der Wahl, weil jede Variante ihre überzeugten Anhänger hat :).

Für die Server-Variante würde in meinem Fall noch sprechen, dass sich damit auch andere sich hier und da ergebende Baustellen beseitigen ließen, ein eigener Skill-Server für Amazon Echo, der mir endlich eine Integration von Google Music ermöglichen würde, wäre da nur ein Beispiel …

Aber mal von der anderen Seite her betrachtet: Wie offen oder zugänglich ist denn das OS von Synology? In meiner Vorstellung kann es sich dabei ja auch nur um ein angepasstes, auf Linux basierendes OS handeln, oder? Kommt man da so gut ran, dass sich auch da mit Lösungen wie rclone arbeiten ließe?

Syno verwendet zwar einen Linux Kern, ist aber streng betrachtet kein vollwertiges Linux und kommt nur mit Teilen des GNU-Projekts und nicht vorhandener POSIX-Konformität daher. Insbesondere ist es nicht vorgesehen auf dem System direkt zu kompileren. Dafür muss die zum Release passende Toolchain und der Kernel separat heruntergeladen werden. Letzteres wird meist mit erheblicher Zeitverzögerung bereitgestellt, teilweise werden auch Versionen ausgelassen. Zu den aktuell Leistungsfähigsten Geräten im bezahlbaren Bereich gehören die DS718+/DS918+ mit einem Passmark von 2169 und einer Single Thread Rate von 789 Punkten - dafür aber mit Hardware Support beim Transkodieren.

Ich würde Dir dringend raten das Thema rclone auf Syno in die Tiefe zu recherchieren.

Den HP ML10 und Dell T30 jeweils mit E3-1225v5 finde ich als Basis gar nicht schlecht und kommt vorallem mit einer eingebauten P530 GPU daher. Die CPU hat einen CPU Mark von 7795 Punkten und einen Single Thread Rating von 1973 Punkten. Im Bedarfsfall kann die CPU jeweils gegen ein Model mit mehr “umpf” getauscht werden. Der T30 ist klein und leise, in den ML10 passen mehr Platten - der ML10 ist der erste HP Server ohne ILO-Interface. Und hier spricht dann auch schon wieder nichts mehr dagegen Windows zu installieren, es ist dann nur eben nur in der Server Variante eine supportete Plattform.

Denke auch dass sich die Absicherung in Grenzen hält, du öffnest den Server ja nur sehr begrenzt nach außen, im minimalsten Fall reicht ja Plex an sich, da gibt es ja nicht viel abzusichern.
Die mangelnde Bereitschaft Zeit zu investieren kann ich gut nachvollziehen, nicht jeder will/kann da so viel Zeit reinstecken. Der Vorteil in der linuxwelt finde ich dass es überall Guides und Hilfe für alles gibt. Das kann man zu Beginn nachbauen und lernt dann unterwegs.
Als integrierte Server/NAS Lösung bietet sich zum Beispiel Freenas an, wobei ich das selbst nicht einsetzen und deshalb nur aus der Theorie plaudere :smiley:
Ich bin wie @Massaguana mittlerweile komplett mit eigenem Linux Server in der Cloud.

Vielen Dank für die ausführlichen Erläuterungen!

Da ich inzwischen die Möglichkeit hatte, die ein oder andere Installation hier schreibender User im Detail zu betrachten, werde ich jetzt auch einer rein Cloud-basierten Lösung eine Chance geben.

rclone scheint ja inzwischen auch unter Windows einen beträchtlichen Funktionsumfang mitzubringen, auch das Einbinden von remotes als Laufwerk / Ordner ist wohl jetzt wenigstens auf experimenteller Basis möglich.

Es gehört zwar nicht mehr ganz zum Thema, aber kann mir jemand sagen, wie man an die Infos für die ClientID und das Client Secret für die Anbindung von Amazon Drive kommt? Ist dafür wirklich eine Registrierung für den Amazon Payments Service erforderlich?

Hallo,
ich selber betreibe schon lange einen Microserver von HP. Früher einen kleinen Gen8 und mittlerweile einen ML10. Ich habe beide mit Windows betrieben. Damals den Kleinen mit Win7 und jetzt den ML 10 mit Windows 10. Das klappt einwandfrei und ich habe da noch keine Beschränkungen gemerkt.
Linux stand für mich auch zur Option, aber da ich keine Lust hatte zuviel Zeit in das OS zu stecken, habe ich einfach ein Win 10 Prof. genommen. Ich kann das nur empfehlen.