Hallo,
wir haben in unserer WG einen gemeinsamen Plex Server laufen. Aktuell läuft dieser auf einem Dell Mini PC.
Hardware:
Core I7 4790T
32GB DDR3 Ram
256GB SSD (Windows 7 / Plex Server Installation)
Externe HDDs über USB 3 mit Medien
Bei uns im Haus werden in der Regel nie mehr als 5 Filme gleichzeitig geschaut.
Alle Filme liegen in FullHD (h264) vor und haben ca. 12 Mbit.
Jetzt haben wir uns die ersten 4K Fernseher angeschafft und da war die Überlegung natürlich auch Filme in 4K zu schauen
Das Problem: Ein einziger Film reicht schon aus, um die CPU Last auf 100% zu bringen und selbst dieser eine Film kann nicht flüssig wiedergegeben werden. Nun habe ich selbst schon recherchiert und der Gedanke kam auf, dass die CPU mit H265 nicht wirklich arbeiten kann und wir mit der aktuellen Hardware nicht weiter machen können?
Es gibt den selben Rechner auch mit einer wesentlich neueren CPU, das wäre dann ein Core i7 8700T, 32GB DDR4 Ram.
Würde das unsere aktuellen Abspielprobleme lösen oder sind hier einfach nur falsche Einstellungen getätgt worden? Wir haben den Server eigentlich nur aufgesetzt und die meisten Einstellungen bei standard gelassen. Lediglich die automatische Abspielqualität auf maximum gesetzt. So werden die meisten Filme auf den meisten Geräten direkt abgespielt und es muss nichts transkodiert werden. Bei H265 geht das leider nicht so leicht.
Die CPU ist zu schwach für Software-Transkodierung von 4K H265 Matrial hier wird ein x-faches an Leistung gebraucht.
Ohne Direct Play oder hardwarebeschleunigtes Transkodieren wird es nicht funktionieren. Fürs Transkodieren benötigt man einen PlexPass und die GPU muss den entsprechenden Codec unterstützen, siehe: https://en.wikipedia.org/wiki/Intel_Quick_Sync_Video.
Manche Client erlauben es DirectPlay zu forcieren! Der Android Client kann es leider nicht.
Die GPU im 4790T kann kein HVEC und somit kein H265 beschleuning decoden/encoden. Die GPU in der 8700T kann es dagegen schon,
Eine externe GPU ist im System gar nicht verbaut, wir sind immer davon ausgegangen, dass die CPU das alles übernimmt?
Also streamende Geräte sind FireTV Sticks, Das Android der SmartTVs direkt, ein Ipad und hier und da eben Notebooks / PCs. Nicht alle davon können DirectPlay.
Das Re-Encoden haben wir mit der Software “DVDFab” schon probiert. Damit klappt es auch problemlos. Aber selbst wenn wir den Film auf 4k bei 50mbps einstellen ist die Qualität einfach deutlich schlechter. In schnellen Szenen bildet sich eine Art Wolke um das Objekt, ich weiß nicht wie ich das beschreiben soll. Aber deswegen haben wir das Konvertieren der Filme auf h264 aufgegeben.
Benötige ich denn zwangsläufig eine GPU oder sollte der i7 8700T bzw. 9700T für ein paar Transcodierungen in h265 gleichzeitig ausreichen?
Das ist ausreichend
(es sei denn du hast 20 Laufwerke verbunden und betreibst die in einem RAID 6 Verbund, oder so Aber davon gehe ich jetzt mal nicht aus.)
Die Größe der File Caches wird automatisch vom Betriebssystem verwaltet. Die werden um so größer, je mehr RAM vorhanden ist.
Gibt es denn hier im Forum eine Anleitung, wie man Plex performant / optimal einrichtet? Diese würde ich dann einmal unserem Setup abgleichen. Irgendwo könnte sich ja immer noch ein Fehler einschleichen.
Sollte es dann doch zu einem Hardwareupgrade kommen, wäre sowas sicher ein guter Anhaltspunkt.
Bei aktueller Intel-Preis/Leistungspolitik würde ich eigentlich wirklich gerne einen Ryzen nehmen. Aber Gerade diese Dell Micro PCs sind mit ihren 25cm Länge/Breite und 2,5cm Höhe echt praktisch und die Hardware sehr stromsparend. Die leistungsstarken Ryzen haben leider keine APU verbaut und sobald eine externe Grafikkarte mit rein muss steigt die Gehäusegröße und der Stromverbrauch.
Trotzdem echt hart, dass ein i7 4790 schon “ausgedient” hat. Gerade was meine Gaming-PCs angeht, rechnet der noch alles kurz und klein und auch beim Kompilieren mit Unreal oder Video Rendering ist er mir noch nie negativ ins Gewicht gefallen.
Das Modell ist jetzt 6 Jahre alt. Im Computing-Bereich ist das eine Ewigkeit.
Codename “Haswell”. Schau in die oben von mir verlinkte Tabelle.
Die Quicksync-Einheit darin unterstützt einfach noch kein HEVC/H.265.
HEVC nur zu decodieren ist extrem aufwändig. Das bekommt selbst ein Spitzenmodell von CPU heutzutage kaum in Software hin. Eine spezialisierte Hardware-Einheit ist deshalb zwingend erforderlich. Und da die Algorithmen in Hardware nun mal “hard” verdrahtet sind, ist da nix mit Nachrüsten neuer Codecs.
“Das Modell ist jetzt 6 Jahre alt. Im Computing-Bereich ist das eine Ewigkeit.”
Trauriger Blick auf meinen Core2Quad
Ergibt es denn dann aktuell überhaupt noch Sinn auf den i7 8700T oder 9700T aufzurüsen?
Die Intel 10er Reihe ist ja auch schon seit Q2 2020 draußen. Lediglich die “T” Modelle fehlen noch. Aber so lange sollte das doch nicht mehr dauern “hoffe ich mal”.
Wenn du HEVC_Support willst, ist das jedenfalls ein benutzbares Modell.
Die heutigen Spitzen-AMD CPUs wischen zwar den Fußboden mit den Intel CPUs, aber Plex und die meiste andere Open Source Software kann deren Hardware Einheiten noch nicht fürs Video-Transcoding nutzen.
Wenn du jetzt ein Upgrade willst, musst du jetzt aufrüsten. Oder du wartest noch ein Jahr und bewertest die Situation danach neu.
Macht es denn nicht vielleicht Sinn, erstmal darüber nach zu denken warum umbedingt encoded werden soll. Zuhause sollte das Ziel sein alles direkt abzuspielen.