Server Bau und Betriebssystem

Am besten reden wir da detaillierter via PM weil es hier um etwas anderes geht und es sonst zu off-topic wäre. Oder jemand macht nen neuen Thread auf.
Nur kurz soviel dazu: fürs Transkodieren kommts drauf an, was du willst. Wenn du Hardware-transcoding nutzen willst gehen ausnahmslos alle VServer Varianten nicht, weil du keinen Zugriff auf die GPU haben wirst (es sei denn es gibt Angebote wo man da dediziert was bekommt). Diese Art von Transkodierung würde ich unbedingt - vor allem wenn du online alles machst - nutzen, weil es einfach die Dinge smoother macht. Transkodierst du so, auf der CPU, so treibt das ganz schön die Last hoch.
Prinzipiell würde ich (wenn du Transkodierung in Erwägung ziehen solltest) einen dedizierten Server vorziehen. Einem mit einer CPU der onboard eine GPU drauf hat sodass man sich externe Grafikkarten spart. Hab ne Konfiguration von Hetzner und die läuft Bombe. Nie ein Aussetzer oder Ruckeln. Achte drauf, dass du mindestens ein paar TB Traffic hast oder am besten komplett flat.
Zu der Verschlüsselung: gleich vorweg. Das würde ich immer von vornherein machen; nicht wie ich (Idiot) erst ein halbes Jahr gewartet… weil dann musst du deine gesamte Cloud via rclone neu verschlüsseln und dann läuft und das läuft immer über den Server, dh in meinem Fall damals 12 TB in so 2-3 Wochen (bei Google kann man nur 750 GB am Tag kopieren, dh man kann nur ca 8mb/s transferieren, wenn ein Kopiervorgang über Tage läuft). Also am besten gleich den Content Content verschlüsseln. Wenn dein Zeug schon in der Cloud liegt, musst du nochmal verschlüsseln. Geht mit Rclone.
Zu den Anleitungen: die gibts, aber wie ich finde richtig mies. Ich hatte irgendwo eine gute, die beschreibt die Idee und Weise wie Rclone beim verschlüsseln “denkt” und man kann sehr schnell damit arbeiten. Muss ich mal raussuchen.

Zum einbinden selbst: geht alles am besten mit Rclone VFS und hier wird es spannend. Denn hier gibt es - so sehe ich es zunehmend - zwei Glaubensgemeinschaften. Die einen, die alles in Docker machen und die anderen, die alles selbst konfigurieren ohne den Dockerkram.
Man hört vll aus welcher Richtung ich komme.
Für beides gibts gute tutorials. Eins kann ich gleich nennen:


Die Kollegin arbeitet nur noch mit Docker, was wohl ziemlich komfortabel ist. Großer Nachteil ist, das alles was außerhalb des Containers ist, kommt nicht ohne weiteres rein oder raus. Außerdem berichten einige Leute über Probleme mit Hardware-transcoding (eben weil plex aus dem Container auf die GPU “draußen” zugreifen will). Wenn du also schnell mal etwas mit rclone kopieren willst, was nicht im Container ist, dann geht nix. . Da wird auch beschrieben (“Legacy tutorials”) wie es ohne geht. Ist mehr Aufwand, bietet meines Erachtens aber mehr Freiheitsgrade (ich mache noch viel mehr auf meinem Server daher will ich das auch so). Vorsicht nur: in beiden Fällen beschreibt sie die Vorgehensweise für unverschlüsselten Content.
Generell zum Abschluss: es gibt die Möglichkeit dein Cloud content direkt zu mounten oder mit MergerFS. Bei letzterem werden Cloud und lokaler Speicher (also auf deinem Server) virtuell zusammengesteckt. Das soll schnellere Zugriffszeiten erlauben weil der Content quasi lokal verfügbar ist… habe ich noch nicht ganz verstanden weil MergerFS keine Spiegelung der Cloud vornimmt und beim streamen den Content trotzdem aus der Cloud laden muss.
Ich nutze das nicht und 70mbs bitraten 4k remuxe starten bei mir (via Nvidia Shield) binnen 3-5 sek und laufen smooth ohne Probleme. Das ist ok für mich.
Kurz zusammengefasst: es gibt mehrere Punkte an denen man acht geben sollte:

  1. Der Server (wenn kein Hardware-transcoding gewünscht ist auch ein Vserver top): traffic und genug CPU
  2. Verschlüsselung
  3. Rclone richtig konfigurieren. Da gibts 1000000 Anleitungen und Meinungen. Etwas einlesen oder nachfragen! Dann selbst herumprobieren.
  4. Nimmt man dafür zb docker oder installiert man alles “manuell” (also wirklich manuell ist das nicht)?!

Der Typ ist übrigens ne Frau :smiley:
Gooby habe ich auch auf meinem VPS laufen, mein 4 vcore Server schafft 1-2 Transcodes eines BluRay remux mit 50 Mbit auf ca. 5 Mbit/s.
Dedis gibt es mit iGPU zB bei Hetzner, dafür musst du aber ~50 €/Monat veranschlagen.

Stimmt! Sophia glaub ich heißt sie. Werde ich gleich korrigieren. Ich entschuldige mich. :slight_smile:

Damit wäre auch geklärt, dass das läuft ohne Hardware-transcoding! Meine Erfahrungen waren damals nicht so Bombe mit vservern. Vll habe ich damals auch was falsch gemacht. Aktuell spiele ich aber eh alles direct play.
Ich hab nen dedi Server bei Hetzner und bin ganz zufrieden. Vll sollte ich es irgendwann nochmal mit nem vserver versuchen. Ich verfahre aber gerne nach dem ‘never change a running system’ -Prinzip. Mal von Updates angesehen :smiley:
Läuft grad alles so gut, da habe ich keine Nerven für Verschlimmbesserungen

Damit wäre das auch geklärt. Würde für mich aber nicht infrage komme da wenn es mir in den Kopf geht was anderes draus mache. Sprich gameingpc. Außerdem kann ich den gestiegenen Stromverbrauch bzw Preis besser vor meiner Frau verschleiern :joy:
Mfg

Genau, Sophia. Aber nun genug VPS, der OP hat ja anderes vor.

Dafür ist Unraid ideal. Win 10 VM installiert, GPU zugewiesen und ab geht’s. Man muss dann nur bedenken, dass die GPU nicht zeitgleich für Plex und Gaming zur Verfügung stehen kann. Die Unraid-Experten lösen das, indem sie einfach zwei GPUs verbauen. Die GPU für Plex muss dann ja keine High-End Karte sein, eine 1050 reicht dann ja schon oder sogar ne günstige aus der P-Serie.

Wenn Gaming und Plex Transcode nicht parallel benötigt werden, reicht evtl. auch eine GPU, da die GPU wieder frei ist, wenn die VM beendet ist. Hängt alles vom Use-Case ab, ich habe z.B. nen kleinen Xenon mit iGPU der bei Bedarf für Plex genutzt werden kann. Ich habe aber eh überwiegend DirectPlay, so dass ich da gar keine großen Ansprüche habe. Zusätzlich schaue ich meistens über den VPS-Plex Server der dank Sophia wunderbar läuft :wink:

Hallo TobyX,

danke für die ausführliche Antwort.

Ich denke, ich werde es einmal ausprobieren und mich an der Anleitung von Gooby entlang hangeln.

Gruß,
Stefan

Ich kam jetzt erst wieder dazu um mal zu antworten.

Laufend lese ich immer Raid Raid Raid, warum? Raid ist kein Backup, ein Backup erstellt man auf einem externen Medium und lagert es außerhalb des Hauses. So sehe ich das mal.
Geschwindigkeitsvorteile? Warum hier? Eine Datei die ungefähr 10000MB groß ist, wobei der Film ca. 90min geht, benötigt rein rechnerisch ca. 111MB pro Minute bzw. knapp 2MB/Sekunde für die Übertragung. Das ist doch richtig gerechnet, oder? Da Du nicht schreibst was Du wiedergeben möchtest, ist das aber nur mal als Beispiel zu sehen. Wenn Du 4k Filme in Originalqualität sehen möchtest, ist das wahrscheinlich “etwas” anders.
Mit 4k beschäftige ich mich nicht.
Was ist wenn der Hardware RAID Controller mal defekt ist? Ist es da sichergestellt das man trotzdem noch an die Daten kommt?

Hier habe ich auch 5x 4TB WD Red in 3 NAS am laufen, die sind Tag und Nacht an, noch keine defekt. …und die laufen schon Jahrelang so.

Ich habe einen alten i3 auf einem alten Mainboard (weiß jetzt gar nicht welches) mit 8GB RAM und dem System auf einer SSD, der Rest sind nur Datenplatten, OHNE Raid. Von einigen Sachen habe ich ein Backup gemacht, das meiste ist aber “ungeschützt” gespeichert, sprich wenn mal eine Festplatte defekt wäre, wäre alles auf dieser Platte weg. Aber jetzt mal ehrlich, wie oft fällt mal eine Festplatte aus? Normal nicht von gestern auf heute, außer vielleicht SSD. Normale Festplatten fangen meistens erstmal mit Fehlern an, wenn man sie überwachen lässt, kann man darauf reagieren und die Daten vorher vielleicht noch sichern.

Achso, mit dem starten und beenden vom Server.

  • als ich mal testweise den Server damals für außen freigeschalten hatte, brauchten meine Kinder nur die App zu starten und schon startete auch der Server
  • ansonsten über WOL starten (müßte ich auch mal wieder einrichten), oder halt per Finger am Gerät
  • ausschalten entweder auch per Finger am Gerät oder wenn ich gerade den Laptop noch an habe über ssh

Gruß

Hab niemals behauptet, dass Raid ein Backup ist - ist auch völliger Unfug. Es ist ein Sicherheitsaspekt, den ich tunlichst nicht vernachlässigen würde. Es kommt immer vor, dass du einen HDD Ausfall hast. Da bringt dir die umworbene 5 Jahres Garantie von WD nix :wink:

Und zu deiner Aussage, was passiert wenn dir der gesamte Raidcontroller flöten geht: natürlich ist das immer das Totschlagargument schlechthin. Wie oft passiert das? Eher selten! Und dann muss man halt alle HDDs im Raidverbund rausnehmen und dann die Daten retten.
Dass der Raidcontroller ausfällt ist noch unwahrscheinlicher als eine HDD. Ich habe immer wieder Kunden bei mir, denen eine HDD ausgefallen ist, aber noch nie einen, der den Raidcontroller geschrottet hat. Außer einmal: der hat aber sein Rack abgefackelt :wink:

Von Performanzvozügen eines Raid Systems (egal welcher Level) gegenüber Raid 0 habe ich nie gesprochen. Ganz im Gegenteil Raid Systeme sind immer weniger performant… es gibt aber untereinander Vorzüge.

Generell muss es aber jeder selbst entscheiden was er braucht und will

Ja klar hat das niemand geschrieben, aber ich habe schon sehr sehr oft gehört, so nach dem Motto, warum brauche ich ein Backup, ich habe doch RAID…

Man nutzt meistens eh Software RAID, ein RAID Controller kommt dann gar nicht zum Einsatz.
Bei Unraid ist es so, dass jede Platte auch außerhalb des Raidverbunds lesbar bleibt, auch ohne die anderen. Eine Eigenschaft von Unraid ist jedoch, dass die Ordner auf verschiedene Platten verteilt werden können (ist einstellbar). Lesbar sind die entsprechenden Daten auf der jeweiligen Platte jedoch trotzdem immer, das Dateisystem ist xfs. Bei einem Parity Drive, kann eine Platte ausfallen ohne Datenverlust. Bei zweien, zwei Platten.
Andere RAID Systeme funktionieren anders, Hardware RAID ist jedoch so gut wie nie zu empfehlen.

Hört man öfter, ist jedoch trotzdem Quatsch. Beides ergänzt sich, aber das eine ersetzt nicht das andere.

Update.

Server ist in Betrieb. Bin noch dabei alle Filme auf den neuen Server zu schieben. Dauert da ich die filme mit schlechter Qualität in 720p mkv Umkonvertie oder gleich durch bessere ersetze.

Die Grafikkarte ist eine rtx 2060 geworden da die andere nicht lieferbar war. Und ram auch. Es sind jetzt 2x 8gb ddr4 4000mhz verbaut. Festplatte ist jetzt zur Zeit nur eine 10tb wd red ohne Raid verbaut. Netzteil ist eine Nummer größer von bequit 650 Watt platinium.

Also bis jetzt habe noch kein Belastungstest gemacht, aber bei der normalen Nutzung noch nicht mal ansatzweise Belastung auf Prozessor oder RAM.
Des Weiteren ist das System mit den bequit Bauteilen und Gehäuse so gut wie geräuschlos. :grin:

Son stromstecker zum ermitteln des Stromverbrauch muss ich mir auch noch besorgen.

Mfg

Ps hab jetzt günstig eine wd mycloud home 4tb und einen wd 8tb ex2 ultra nas günstig abzugeben. Beide Restgarntie 1,3/4 Jahre. Gerne eine pn wer was haben möchte. :wink:

Welches OS ist es geworden?
Ohne RAID hast du halt keine Ausfallsicherheit, deine Daten sicherst du aber noch woanders?

@Coxeroni
Ubuntu (Server) ist es geworden :wink: komplett auf leistung getrimmt. Eigentlich ein echt guter gamingpc. Aber ich hab ja noch meine alte möre :smiley:

Noch habe ich sie auf den externen Festplatten. Aber durch das ganze hin und her lesen und installieren habe ich heraus gefunden das die wd red platten so gut wie nie ausfallen. eigentlich habe ich das nirgends gelesen. eher das diese schon jahre lang im einsatz sind. D.h. weiß ich noch nicht ob ich es machen werde, sowie wie ich mich kenne werde ich spätestens nach drei jahren wieder was neues bauen :smiley:

Ich werde aber weiterhin bericht erstatten und mal sehen ob sie das ganze so bewährt.

Mfg

Sehr schönes Betriebssystem gewählt :slight_smile:

WD Red sind gut, ich habe davon auch 5x4TB im Einsatz, nicht für Plex, aber in 3 NAS Geräten, laufen schon jahrelang ohne Probleme.

Nutze seit 2017 6 seagate 4TB Platten, die explizit nicht für den Dauerbetrieb gedacht sind. Klappt prima.

Mechanische Festplatten vertragen Dauerbetrieb grundsätzlich besser als ständiges hoch- und runterdrehen.
Die Zahl der Spin-Up Zyklen ist ein wichtiger Parameter für die Lebensdauererwartung.

Ja, deshalb lasse ich meine lieber “durchdrehen” anstatt 10 Mal am Tag hochfahren und wieder runterfahren. Auch, wenn es mehr Strom kostet. Bisher ist selbst von den billigen Seagate noch keine ausgefallen.

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