HTPC für MediaCenter zusammenstellen

Hallo Leute,

 

ich nutze derzeit Plex auf meiner DS214Play, jedoch reicht die CPU-Leistung für Filme mit einer höheren Bitrate nicht aus, sodass es zu Rucklern oder gar zum Stillstand der Filme führt.

 

Nun spiele ich mit den Gedanken, mir einen HTPC für Plex zusammenzubauen.

Ich möchte gleichzeitig zwei Streams ohne Ruckeln abspielen können. Des Weiteren würde ich auch gerne schon für 4K ausgerüstet sein.

 

Meine Vorstellung war dies:

 

Mainboard - Asus Z97i Plus

CPU - Unsicher, Plex empfiehlt Core2Duo 2,4GHz. Habe aber auch gelesen, dass dies nicht reichen soll

Kühler - Unsicher

Gehäuse - möglichst dezent und klein

Arbeitsspeicher - 8GB Crusial

Speicher - Samsung EVO 840 128GB

 

Was könntet ihr empfehlen oder was wären eure Verbesserungsvorschläge?

Es kommt sehr darauf an, was dein HTPC alles können soll.

Wenn du dort nur PMS installierst, wirst du mit der http://www.cpubenchmark.net/cpu.php?cpu=Intel+Core2+Duo+P8600+%40+2.40GHz nicht sehr weit kommen, voraussichtlich gerade mal 1 x 1080p Transkodieren.

Als Fausregel gilt, dass je Transkoder-Job ca. 1500 bis 2000 Passmark-Punkte benötigt werden: http://www.cpubenchmark.net/cpu.php?cpu=Intel+Core2+Duo+P8600+%40+2.40GHz

Überlege, wie viele Clients mit Transkodierung du gleichzeitig bedienen willst, und wähle danach deine CPU.

Die anderen Komponenten sind hingegen ausreichend:

SSD sollte m. E. mindestens 100GB groß sein, damit der Transkoder für die temporären Dateien ausreichend Platz hat. Es geht aber auch kleiner, wenn du zusätzlich noch eine HDD einbaust und die ganzen temporären Dateien dorthin verlegst (PMS läuft deshalb nicht langsamer).

Ausreichend RAM ist praktisch aber nicht unbedingt erforderlich. Mit 4 GB müsste Plex auch sauber laufen, weil es außer viel CPU nicht viel braucht.

PHT:

Als Fausregel gilt, dass PHT um sauber zu laufen genausoviel CPU wie 1 x Transkodieren mit PMS benötigt. Das hängt damit zusammen, dass bei Direct Play PHT das Umrechnen (faktisch das Transkodieren) der Daten bei Bedarf selbst übernimmt. Das kann sein, wenn ein Format vorliegt, das von dem Abspielgerät nicht verstanden wird.

Hinweise zu 4K:

Bisher liegen noch nicht viele Infos darüber, was wirklich dazu für Plex benötigt wird.

Ich selbst kann bei mir 4K recht problemlos schon jetzt abspielen, habe aber nur 1920x1080 Displays. Ich gehe davon aus, dass dazu nur eine Graphik erforderlich ist, die 4K ausgeben kann.

Laut Spezifikationen dürfte das Board von ASUS dazu in der Lage sein. Dazu muss dann allerdings auch eine ausreichende CPU rein, wenn du nur mit Graphik on board arbeiten willst.

Ansonsten brauchst du eine zusätzliche Graphikkarte. Um da sicher zu gehen, überprüfe, dass Mainboard, Gehäuse und Netzteil das hergeben.

Bei der reinen Wiedergabe muss bei 4K meine CPU nicht viel arbeiten (i3-3570K). Das sieht jedoch ganz anders aus, wenn 4K transkodiert wird: da komme ich auf Transkodergeschwindigkeiten von 1,1 bis 1,5 bei einer Passmark von ca. 7000. Das dürfte daher auch ungefähr die Mindestspezifikation für 4K sein.

(Ganz nebenbei: 4K + h265 läuft bei mir entweder gar nicht oder sehr unsauber)

Ich hoffe, das hilft dir weiter.

Vielen Dank für deine ausführliche Antwort :)

Also Ziel ist es, auf zwei Clients gleichzeitig streamen zu können. Bei 4K reicht es aus, wenn nur auf ein Client gestreamt werden kann.

Ich habe mich jetzt etwas im Internet umgeschaut und habe als CPU den Intel i7 4790K im Auge. Laut Benchmarks hat es ca. 11000 Punkte.

Mir kommt die CPU aber etwas überdimensioniert vor?

Den Asus Board habe ich ausgewählt, weil dieser schon intern die Auflösung von 4K über den HDMI-Ausgang wiedergeben kann. Würde ungern noch eine dedizierte Grafikkarte einbauen.

Wie hoch ist denn die Bitrate bei deinen 4K Videos?

Ich geh mal davon aus, dass die mindestens um die 30Mbit/s sind.

Habe kurz auf den Intel Seiten nachgeschlagen.

i7-4790K bietet HD4600. Lt. einer Intel Reference Guide sollen alle Intel Core der 4. Generation mit HD 4200/4400/4600 und 5000 4K Resolution unterstützen (abhängig vom Anschluss):

https://software.intel.com/en-us/articles/quick-reference-guide-to-intel-processor-graphics

Da hast du wohl noch etwas mehr Auswahl als nur diese eine.

Graphik on Board hat überdies auch den Vorteil, dass der Stromverbrauch niedirg gehalten wird.

Graphikkarten brauchen nunmal sehr viel Strom. Falls dein System sehr viel läuft, macht sich das an der Stromrechnung schnell bemerkbar.

Zum Vergleich:

Mein HTPC mit i5-3570K und mehereren eingebauten Festplatten OHNE Graphikkarte läuft "idle" bei ca. 27 Watt.

Ist PHT an, komme ich auf ca. 33 Watt. Springt der Transkoder zusätzlich ein, gibt es Spitzen von 45 Watt.

Der niedrige Stromverbrauch der neuen Rechnergenerationen war übrigens auch ein Grund, weshalb ich sämtliche NAS-Lösungen in Verbindung mit Plex wieder aufgegeben habe.

Bitraten:

Das kann man leider nicht generell beantworten:

Ich habe 1080p Inhalte, die hin und wieder die 90 Mbps Marke sprengen: Die meisten Videos sind mit variabler Bitrate enkodiert. Bei schnellen Bewegungen und vielen Details steigt die Bitrate extrem an.

Außerdem kommt es auf die Einstellungen beim Enkodieren an.

Die Muster in 4K, die ich hier habe, kommen übrigens locker flockig auf 70 Mbps im Mittel (sind ja auch 4 x so viele Pixel pro Bild und eventuell auch noch eine höhere Bildwiederholfrequenz)

Schau dir mal diesen Kurzfilm an: http://mango.blender.org/download/

Bei Umstieg auf 4K solltest du eventuell auch davon ausgehen, dass du etwas mehr in Festplatten investieren musst: Der Kurzfilm von dem oberen Link dauert ca. 13. Minuten und ist 6,5 GB groß ;)

Also ich würde ja mal schauen ob man nicht ohne "Transcoding" auskommt... spart viel CPU Power... 

@slipstreams

Die DS214Play ist einfach zu schwach für die Transkodierung. Nun suche ich eine andere Alternative und da kommt der HTPC zum Vorschein, da ich nicht einen großen Kasten, sondern nur etwas kleines und dezentes in den Wohnzimmer stellen will.

Ich warte auf das Jahr 2015, da wird Seagate NAS-Platten mit 8TB auf den Markt bringen. Zur Zeit habe ich nur eine 4TB Festplatte, dessen Duplikat auf weiteren zwei Platten ist.

Du sagst ich hätte viele mehr Auswahl als nur diesen an CPU.

Könntest du evtl. welche Empfehlen, deren Leistung und Stromverbrauch für meinen Bedarf geeignet ist?

Der i7 4790K war im Benchmark-Vergleich die günstigste alternative in der Liga.

Dein Stromverbrauch mit 33 Watt unter Last scheint mir sehr gering. Da Verbraucht meine 214Play unter Last knappe 30Watt, obwohl dies kein Arbeitsrechner, sondern nur eine NAS ist.

Was meinst du, in welche Kombi ich meine NAS mit einem HTPC nutzen könnte.

Ich wollte einen Skript schreiben, welches bei automatischen Starten des HTPCs auch den NAS-Server starten sollte. Dieser dient sowieso nur als Datengrab.

EDIT:

Das Video ist wirklich super :D

Gibt es weitere Videos?

@Massaguana

Das geht leider nicht, da ich viel auf ChromeCast, iPad/iPhone und unter anderem auch auf weitere Rechner streame.

Okay wenn man Transcoding benötigt... Schon mal an ein NAS mit nem "Ordentlichen" CPU gedacht? Oder nen Apple Mac mini? Der hat genug Power und ist extrem leise...

Ich hatte bei meinen DS116 und DS216 einen ähnlichen Stromverbrauch wie du. Daher sind die Festplatten auch ins Gehäuse zum Hauptrechner gewandert.

Ich habe vor 3 Monaten den Rechner zusammengeschraubt und wollte es selbst genauer wissen, was er verbraucht. Daher hängt am Rechner ein Strommessgerät, der recht genau zu sein scheint.

Die neuen Generationen von Motherboards und vor allem die neueren CPU's sind sehr stromsparend geworden. OS und Plex sind auf einer SSD, die fast nichts verbraucht. Der Rechner schaltet die anderen Festplatten nur bei Bedarf und dann auch nur einzeln ein. Ansonsten gibts die üblichen Stromsparfunktionen und WOL.

Der Stromverbrauch kommt tatsächlich an den einer NAS nahe ran, dazu gibt es aber auch genügend Rechenpower für Multimedia.

Beim Stromverbrauch musst du dir deshalb selbst bei den "großen" CPU's keine Sorgen mehr machen. Im Idle verbrauchen die neuen Generationen nur noch sehr wenig.

Meiner Meinung nach würdest du auch nicht bei der Stromrechnung sparen, wenn du eine kleinere CPU wählst:

Unter Last verbraucht zwar die größere CPU mehr aber dafür rechnet sie "kürzer". Pro "Film-Einheit" wird insgesamt sogar eher weniger Strom verbraucht, weil größere CPU's in vielen Fällen auch noch effizienter arbeitet.

Wichtiger ist viel eher, wie viel maximale Rechenleistung du wirklich brauchst. Nach der richtet sich letztendlich die CPU und die erforderliche Investition (derzeit ca. 2,5 Cent je Benchmark-Punkt).

ca. 5000 Punkte: z.B. i3-4130

ca. 7000 Punkte: z.B. i5-4570, i5-4690K

ca. 10000 Punkte: z.B. i7-4790K, i7-4770K

EDIT:

Ich muss ein paar Angaben aus dem ersten Post revidieren, weil ich festgestellt hatte, dass die CPU gedrosselt war (ASUS EPU).

Stromverbrauch unter Maximallast: 65 Watt (statt 45), die andere Werte sind gleich.

Geschwindigkeit beim Transkodieren von 4K auf 1080: ca. 2,5x => Geschätzte erforderliche Benchmark für 4K = ca. 3000 (statt 7000)

Schau dir auch mal die HP Prolient MicroServer an. Sind günstig und verbrauchen wenig und haben 4 HD-Bays plus 1x intern (da wo sonst das CD-Rom ist) und eSata.

Ich hatte früher auch diverse NAS. Habe ich alle rausgeschmissen und gegen meinen Prolient getauscht.

Herzlichen Dank für eure Antworten.

Habe mich nun dazu entschlossen selbst einen mini HTPC zu bauen, welches vorerst keine dedizierte Grafikkarte haben wird.

Als Board kommt wie erwähnt die Z97i Plus zum Einsatz. CPU wird eine i7 4790K. Des Weiteren eine 128GB SSD und 4GB RAM.

Meine NAS werde ich sehr wahrscheinlich verkaufen, da diese nicht mehr benötigt wird. Schade, war eigentlich sehr zufrieden.

Evtl. werde ich aber Cents 7 auf den Rechner installieren. Was meint Ihr dazu?

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