Deutsche Glasfaser, Fritzbox und das Doppel-NAT Problem

Ich weiß, über das Thema wurde schon oft geschrieben, leider raucht mein Kopf mittlerweile, weshalb ich direkt nach Hilfe frage.

Gestern konnte ich endlich meinen Anschluss bei der Deutschen Glasfaser in Betrieb nehmen. An der Wand hängen zwei Kästen, einer davon ist per LAN-Kabel an die Fritzbox 7590 angeschlossen. Alles funktioniert wunderbar, nur Plex außerhalb des Heimnetzwerks nicht.

Ich habe einen Port freigegeben, weil das bei meiner alten DSL-Verbindung notwendig war, allerdings funktioniert das diesmal leider nicht. Stattdessen wird mir gesagt, dass wohl ein Doppel-NAT Problem vorliegt. Ich hab alles mögliche dann gelesen, von einer sogenannten “Bridge”, bis hin zu einem Problem mit der Router IP und CGNAT, das ich absolut nicht verstehe. Es wäre super, wenn einige, die mehr Ahnung als ich haben, mir dabei helfen können - der Plex Server ist mir nämlich ziemlich wichtig, vor allem von außerhalb drauf zugreifen zu können.

Um von außen auf den Plex Media Server in deinem Heimnetzwerk zugreifen zu können, braucht dein Router eine “öffentlich adressierbare/routbare” IP-Adresse. Weil die knapp sind, vergeben viele ISPs heute nur noch private IP-Adressen. Im Prinzip heißt das, dass der ISP seine Kunden wie ein eigenes Heimnetzwerk organisiert – oder mit einem bildlichen Beispiel: der Briefträger stellt die Post nur an die offizielle Postanschrift deines ISP zu und der kümmert sich darum, dass die Briefe weiterverteilt werden – du kannst keine Briefe direkt zu deinem Posteingang adressieren (was du bräuchtest, um von außen auf deinen Server zugreifen zu können).

Um das zu überprüfen… schau mal, was für eine WAN-IP deinem Router vom ISP zugewiesen wurde. Wenn die Adresse mit 10.* oder 192.168.* beginnt oder im Bereich von 172.16.* bis 172.31.* liegt, dann hat dir die Deutsche Glasfaser so eine private “Hauspostadresse” gegeben.

Manche Internetanbieter geben auf Anfrage auch öffentlich routbare IP-Adressen raus. In einigen Fällen for-free, oft gegen einen Aufpreis. Je nachdem wie wichtig dir der externe Zugriff ist, wäre das vielleicht eine Option.

Vielen dank für die ausführliche Erklärung, so dass sogar ich sie verstehen kann! :slight_smile:

Ich weiß nicht genau, ob das eine WAN-IP ist, aber bei der IPv4-Adresse in den Router-Einstellungen steht eine Zahl in der Form, beginnend mit 100.XXX.XXX.XX

Wäre ich dann am besten beraten, wenn ich den Kundendienst anschreibe und frage, ob sie mir eine “öffentlich routbare IP-Adresse” zuweisen könnten? (Also wäre die Formulierung passend?)

Und falls sie das nicht machen ich z.B. bei einem VPN Anbieter wie Nord sowas kaufen würde, wie müsste ich das dann aktivieren?

Deine aktuelle IP-Adresse ist aus einem “privaten” Segment, das Internet-Anbieter für CGNAT verwenden (“shared address space”). Die Formulierung sollte damit so passen (technischer, englisch Begriff: “publicly routable IPv4-Adresse”).

Bei einem VPN kann ich dir leider nicht helfen – ich bin bislang ohne ausgekommen und habe dort keine brauchbaren Expertise.

Dann vielen Dank schonmal! Ich hoffe einfach, die DG ist da kulant. Ich hatte nur kurz nach buchbaren festen IP-Adressen gesucht und gesehen, dass vor allem VPN-Anbieter diese verkaufen.

Wenigstens kam die Antwort schnell - Glasfaser will, dass ich das für 11,99 im Monat zubuche. Wenn ich bedenke, dass ich bei meinem alten Anschluss anscheinend eine feste IP hab, ist das eine Katastrophe :frowning: Und es gibt vermutlich keinen anderen Weg, Plex von Außerhalb zum Laufen zu kriegen?

Nichts, was mir spontan einfällt.
Basierend darauf, was ich hier im Forum gesehen/gehört habe, nutzen manche ISPs solche Anfragen, ihren Kunden eine statische IP zu verkaufen. Die IP muss nicht statisch sein… nur öffentlich erreichbar (können dir also ruhig weiter dynamisch eine öffentlich erreichbare aus ihrem Pool an IP-Adressen zuweisen). Manchmal haben User auf Rückfrage dafür eine günstigere Option bekommen. Ich muss aber einräumen, dass die letzten Fälle dazu recht lange zurückliegen… Provider mögen einfache Modelle und bevorzugen wohl nur die beiden Extrem-Optionen (frei, dynamisch aber nicht routbar vs. teuer, statisch und routbar). :frowning:

Also 11,99€ für ne fest IP empfinde ich ja schon als Wucher… das alle welt aber noch immer auf IPv4 setzt ist das leider seit Jahren absehbar…

Plex hat vermutlich noch kein weiteren Schritt IPv6 unternommen? mein letzter stand ist das der Unterbau (AWS) auch noch kein IPv6 beherrscht…

Kenne zumindest keine Updates.
Mein Stand ist, dass der Server damit sehr wohl umgehen kann (mit Ausnahme des Remote-Access-Statusindikators). Bislang können es wohl aber nur wenige Clients nutzen (zuletzt: Plex für iOS, tvOS, Plex Web; nur die Haupt-App, also bspw. nicht Plexamp oder Plex Dash). Habe das aber schon eine Weile nicht mehr geprüft.

Edit: IPv6-Support würde dem OP aber vermutlich nicht sofort helfen; nur, wenn die Deutsche Glasfaser dann auch komplett auf IPv6 umstellt oder parallel auch (öffentlich routbare) IPv6-Adressen vergibt.

Auch ich bin bei der DG.

Die DG gibt mir eine öffentliche IPV6 und eine CGNAT IPV4.

Über die öffentliche IPV6 ist mein PlexServer von aussen erreichbar, wenn ich mich in einem Netz befinde welches ebenfalls IPV6 unterstützt, z.B. meine Mobilfunkverbindung bei t-mobile.

Clients die nicht über eine Internetverbindung mit IPV6 verfügen verbinden sich remote, über Plex mit meinem Server.

Getestet nur mit IOS bzw. MacOSX Geräten.

Die gleiche Situation hier: Deutsche Glasfaser mit deren komischem Modem (der im Bridge-Modus geschaltet ist), daran hängt eine FRITZ!Box, die die eigentliche Routing-Funktion übernimmt… Der Plex Medienserver mit allen Daten liegt auf einem Synology NAS, welches direkt mit Ethernet-Kabel angeschlossen ist.

Eine ziemlich geniale Lösung stellt die Software Tailscale her: Auf der Synology (bzw. auf dem PC, auf dem der Plex Server läuft) wird das Tailscale-Paket installiert, ebenfalls auf jedem benötigten Endgerät (z.B. Macbook, iPhone…). Die kurze Erklärung geht so: Tailscale basiert auf WireGuard, ist also eine VPN-Lösung. Damit werden allen Endgeräten, auf denen die Software läuft, vorgegaukelt, sie würden sich im selben lokalen Subnetz befinden. Einrichtungszeit: 10min. Die private Nutzung mit 1 Benutzer und max. 20 Endgeräten ist kostenlos.

Ich bin gerade im Büro im Firmen-WLAN und kann mit dieser Lösung mit PlexAMP auf meine heimische Synology zugreifen und Musik hören, das funktioniert auch unterwegs mit CarPlay über mobile Daten.
Ich kann sogar mit PlexHTPC auf Filme und Serien zugreifen! Was nicht funktioniert, ist der Zugriff auf den PlexServer über die Weboberfläche.

Wenn du bei DG bist hast du warscheinlich ne Fritzbox

Dann kannst du mit der aktuellen Labor (oder wartest besser die Realese ab) Wireguard mit IPv6 benutzen und kommst sicher in dein Heimnetz ohne so Lücken wie Portweiterleitung aufzureißen^^

Funktioniert hald oft nicht im Außland da noch nicht alle Anbieter IPv6 unterstützen

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