Wie ich für Plex rippe

Ich rippe nun seit einigen Wochen meine Film-Sammlung jeden Tag lerne ich dazu. Mittlerweile glaube ich einen sehr effizienten Weg gefunden zu haben, aber vielleicht seht ihr ja noch Raum für Optimierungen:

  1. Man braucht ein Blu-Ray Laufwerk, dass schnell ist und quasi alles einlesen kann. Aktuell arbeite ich mit dem etwas lauten LG BH16NS55 und dem recht leisen Pioneer BDR-209DBK. Mir stehen mehrere Laufwerke zur Verfügung, die ich mit Dual eSATAp Port Adapter Slotblech (5V+12V) und passenden eSATAp Kabeln mit dem PC verbinde (zusammen keine 20 € von AliExpress). Das erspart mir einen separaten Laufwerk-Tower für mehrere hundert Euro und ich kann sogar jederzeit 2.5 oder 3.5 Zoll Festplatten anschließen (HotSwap im Bios aktiviert). Gegen Vibrationen helfen Gummifüße :wink: Sobald ich fertig bin, landen die Laufwerke in der Schublade.
  2. Nun öffne ich MakeMKV und stelle diverse Dinge ein. Expertenmodus, Single Drive Mode, Keine Bevorzugte Sprache und diese Selection Rule:
    -sel:all,+sel:(ger|eng|tur|und|nolang|single),-sel:(core),-sel:mvcvideo,=100:all,-10:ger,+sel:attachment
    Damit wird Deutsch, Englisch und Türkisch zum Rippen markiert, Deutsch erhält die höchste Priorität und nur die höchste Audioqualität wird ausgelesen.
  3. Die Disk wird nun mit MakeMKV eingelesen (falls das nicht klappt nutze ich antistatischen Bildschirmreiniger und Küchenpapier zur Reinigung der Disk bzw lege die Disk in ein anderes Laufwerk ein)
  4. Nun bestimmt man bei mehreren in Frage kommenden Titeln den für den Film oder die für die Episoden (bei einer Serie) richtigen Titel. Playlist Obfuscation (Suchmaschine hilft) und die genaue Bestimmung der Segmente können aufhalten, kommt aber zum Glück nicht so oft vor. In solchen Sonderfällen hilft es zuerst mit MakeMKV ein Backup von der Disc zu machen und die verschiedenen Segmente (STREAMS/xxxx.m2ts) in VLC abzuspielen (danach kann man das Backup wieder wie eine Disc in MakeMKV einlesen, muss also nicht doppelt rippen)
  5. Man setzt den korrekten Namen “Filme/Filmname (2019)/Filmname.mkv” bzw “Serien/Serienname (2019)/S01E01 Episodentitel.mkv” mit Hilfe der favorisierten Film-Datenbank. In meinem Fall öffne ich die TMDB Website und kopiere den Namen 1:1 raus, egal was auf dem Cover steht.
  6. Außerdem wird bei allen erzwungenen Untertiteln der Name “Forced” gesetzt (leider nutzen manche Disks separate Tracks für erzwungene Untertitel, aber bei vielen klappt bereits das)
  7. Die MKV wird mit MakeMKV erstellt. Dauert bei Blu-Rays um die 20 Minuten.

Vom Prinzip ist man jetzt bereits fertig, denn die MKV wird von Plex fehlerfrei indexiert und abgespielt. Allerdings hängt es nun vom Client ab ob der Ton und die erzwungenen Untertitel ohne Transkodierung abgespielt werden. Natürlich kann man das lösen, in dem man sich einen sehr potenten Server hinstellt oder nur Clients nutzt, die graphische Untertitel ohne Transkodierung wiedergeben können, aber es kommt zumindest bei mir oft genug vor, dass irgendwas hakt und aus dem Grund mache ich noch folgendes:

  1. Ein Skript sortiert automatisch alle MKVs nach Audiocodec in separate Ordner
  2. PopCorn MKV AudioConverter ergänzt bei allen MKVs im DTS-Ordner eine AC3 Tonspur und die verschiebe ich dann nach Abschluss der Konvertierung manuell in den AC3-Ordner, damit sie nicht versehentlich doppelt konvertiert werden (Skript dafür folgt noch ^^)
  3. Ein anderes Skript exportiert automatisch die erzwungenen Untertitel aller MKVs im AC3-Ordner als SUP und benennt sie wie Plex es erfordert nach dem Schema “Filme/Filmname (2019)/Filmname.ger.forced.sup”
  4. Subtitle Edit → Werkzeuge → Stapelkonvertierung… wandelt alle SUP automatisch (!) per OCR in SRT also “Filme/Filmname (2019)/Filmname.ger.forced.srt” um (eventuell startet man erst ein paar manuelle Konvertierungen, dann wird auch die aktuellste Tesseract Version und das deutsche Wörterbuch installiert)
  5. Alle MKVs mit AC3 Tonspur und SRT Untertiteln werden abschließend manuell in die Plex Sammlung verschoben und fertig.
  6. Spenden an die verschiedenen Entwickler senden, die einem viel Zeit und damit Geld gespart haben :wink:

Übrigens nutze ich AC3 statt AAC, weil manche Filme bereits AC3 enthalten und damit nicht weiter angetastet werden müssen und weil nicht alle Clients AAC unterstützen.

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Kleine Anmerkung:
Wenn du immer nur die “beste” Audiospur auswählst, machst du dir evtl. doppelt Arbeit und erhältst u.U. schlechtere Ergebnisse.
Viele (die meisten) DVDs und Blurays enthalten neben den Surround Audiospuren auch eine Stereotonspur.
(Ich rede hier nicht von einem Audiokommentar oder von Audiodeskription.)
Diese ist meistens in stinknormalem AC3 und enthält bereits einen Stereo-Mixdown des normalen Filmtons und ist zusätzlich bereits mittels Dynamikkompression bearbeitet.

Diese Tonspur ist nach meiner Erfahrung eine bessere Ausgangsbasis für die “Kompatibilitätstonspur”, die man zusätzlich zum Surroundton einbettet. Vor allem bei kleinen Lautsprechern ist die Sprachverständlichkeit wesentlich besser
und die Lautstärkeunterschiede zwischen Dialog- und Actionszenen fallen weniger drastisch aus. Gut für die Nachbarn oder Familie wenn man nachts Filme schaut :wink:

Bei welchem Film zb? Ich lasse durch MakeMKV alle deutsche Tonspuren markieren und eine Stereo-Tonspur, die kein Kommentar war ist mir noch nie untergekommen?!

Ich würde zwar eh 5.1 bevorzugen, da ich nie Probleme mit der Dialoglautstärke hatte, aber interessiert mich einfach.

Bei sehr vielen. z.B. bei quasi allen Disney/Pixar Releases.

Sprichst du vielleicht nur von DVDs?

2019-11-24%2015_54_34

2019-11-24%2015_59_34

Ok, ich habe jetzt bei Rambo 1 bis 3 zusätzliche Stereo-Tonspuren entdeckt. Danke für den Hinweis. Für mich sind die überflüssig, aber das wird ja jeder selbst entscheiden.

Hallo, vielen Dank für den (für mich) interessanten Beitrag.
Ich habe mit sowas quasi keine Erfahrung.
Darf ich mal fragen wie das bzgl. Kopierschutz aussieht?
Haben die meisten BluRays nicht einen Kopierschutz?

Exakt. Das Umgehen des Kopierschutzes ist nicht erlaubt und kann zivilrechtliche, aber keine strafrechtlichen (da privat) Konsequenzen vom Urheber nach sich ziehen. Wie die aussehen keine Ahnung. Ich kenne kein Urteil. Für mich persönlich steht das im Widerspruch zur Privatkopie wofür wir alle Abgaben tätigen. Außerdem gehen die Discs mit der Zeit kaputt. Ich habe bisher ca 10 defekte Discs. Wie sonst sollte man die vor Verlust schützen.

Okay.
Und wie geht dann Makemkv damit um?

Genau wie DVDFab würde ich sagen. Der Sitz liegt in China oder Russland und damit hat die Filmindustrie eben keine Handhabe.

Und gegen die Nutzer geht man scheinbar nicht vor, wenn sie das nur für eigene Zwecke verwenden. Ich denke die Industrie will auch keine Änderung des Gesetzes provozieren. In den USA ist das rechtlich ähnlich.

Übrigens war bei der 4K Blu-Ray ein Kopieren vorgesehen, aber nach 2016 habe ich nichts mehr davon gehört. Ich denke der Industrie ist klar, dass das keine Zukunft hat (wäre nur über den Blu-Ray Player gegangen), genauso wenig wie Ultraviolet oder VUDU. Es kann sich eben nur das durchsetzen, was die Kunden auch wollen.

Technisch stellt Makemkv die erforderlichen Daten als Datei zur Verfügung (hashes?), damit kann die Disc dann ausgelesen werden. Funktioniert 1a.

Ich kann die “Anleitung” leider nicht aktualisieren. Mittlerweile konnte ich die Effizienz noch weiter steigern, in dem ich in MakeMKV den Dateinamen um den Namen der Disc ergänze und dann daraus zB S5_D2 mache. Daraus wird der Name dann S5_D2_T7.mkv usw und da die Episoden dadurch alphabetisch korrekt sortiert sind, kann man sie automatisiert mit Filebot benennen lassen. Hier mehr Infos:
https://www.filebot.net/forums/viewtopic.php?f=3&t=10904&p=47594#p47594

Hallo zusammen,
ich habe vor kurzem angefangen auch Extras zu rippen.
Gibt es da vielleicht ein Script/Programm, welches mir das Identifizieren und Benennen abnimmt?

Momentan identifiziere ich die Extras anhand der Länge und vergleiche mit dvdcompare.net, was aber schon recht mühselig und unübersichtlich werden kann, vor allem bei >=15 Files.

So “aufwendig” wie beim TO ist meine Nachbearbeitung nicht. Besteht nur aus rippen, Benennen, Upload zu meinem Server und fertig.

Da bist du schon besser als ich. Ich spule schnell durch den Anfang der gerippten Segmente um sie zu identifizieren und den ganzen Trailermüll zu entfernen.

Mir leider ist nichts bekannt, was das automatisch übernehmen könnte.

Entweder ISO oder Disc. Die Extras einzeln rausziehen macht meiner Ansicht nach keinen Sinn, denn viele Extras werden erst durch die Beschreibungen in den Menüs erklärt. Klar kann man Interviews, Dokus oder Kurzfilme rausziehen, aber gerade bei ganz kurzen Clips fehlt häufig der erklärende Kontext.

Wenn du aber die Extras unbedingt haben willst, dann führt denke ich kein Weg an der manuellen Kontrolle vorbei. Leider reagiert der Entwickler von MakeMKV nicht auf den Vorschlag eine zentrale Datenbank ähnlich CDDB zu realisieren.

Naja… ganz so schlimm ist es auch wieder nicht.
Die wenigsten Discs haben soooo viele Extras, dass es komplett aus dem Ruder läuft. Es kommt wohl aber auch darauf an, welche Extras für jemanden interessant sind.

Ich hole mir bspw. meistens nur die entfallenen Szenen, ggf. noch ein Gag Reel und auf 5 meiner Discs gab es noch ein Musikvideo

Wie heißt es so schön? Jedem das seine :smiley:

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