Plex über Internet ist abends sehr langsam

Hey Leute,

ich habe die Suchfunktion hier im Forum als auch per Google genutzt und kann mein Problem schlichtweg nirgends finden.

Zum Setup:

Ich habe meinen PMS auf einem RPi2 laufen. Die Clients sind ein Samsung BD H6500 (Powerline), Windows 10 PC (Powerline), Windows 10 Ultrabook (WLAN), Windows 10 Tablet (WLAN) und Nexus 5 (WLAN). Das funktioniert im eigenen Netzwerk auch klasse. Sowohl über LAN als auch über WLAN gibt’s keine Probleme.

Ich habe ihn auch nach außen verfügbar gemacht um z. B. bei Freunden gucken zu können. Ich sitze gerade in einem Netzwerk, welches über einen Internetanschluss von Unitymedia mit 10 mbit/s Download und 1 mbit/s Upload verfügt (ich weiß, es ist absolut langsam aber nun mal Fakt). Mein Server ist bei mir über einen 1und1 VDSL 50000 angeschlossen, welcher mit 10 mbit/s im Upload bietet.

Zum Problem:

Morgens streame ich einen Film oder eine Serienfolge mit 5,6 mbit/s Bitrate. Ich habe eine kurze Pufferzeit aber nach ein paar Minuten läuft es flüssig (Windows 10 Ultrabook / Nexus 5; beides WLAN). Ich weiß, dass die Leitung nicht zwangsläuft stabil läuft aber nach der kurzen Pufferzeit funktioniert ist. Beide Geräte laden mit maximalem Download (10 mbit/s) runter.

Abends jedoch sinkt die Download-Rate auf einen Wert von max. 2 mbit/s. Die Zeit des Pufferns explodiert natürlich und gucken ist nicht mehr wirklich drin. Weshalb sinkt abends die Download-Rate so unglaublich und was kann ich dagegen tun?

Bereits getestet:

Ich habe dann mal geschaut, wie es mit dem Upload des Servers gegen Abend aussieht (ich bin mir im Klaren, dass dann mehr Leute online sind und die Geschwindigkeit dementsprechend in den Keller rutschen kann). Dafür habe ich ein Speedtest-Skript auf dem Pi laufen lassen, welches mir durchweg etwa 9 mbit/s im Upload anzeigt. Auch die Clients im Unitymedia-Netz haben einen stabilen Download von ca. 10 mbit/s.

Ich habe die Bitrate im Plexclient auch schon reduziert mit dem Ergebnis, dass der Server nicht stark genug zum Transkodieren ist.

Ich habe schon mehrfach zum Server getracert um mir die Hops mal anzusehen. Dieses hab ich jedoch erst abends getan und noch nicht morgens zum Vergleich. Jedoch ist mir nichts Signifikantes aufgefallen (max. 40 im Ping; und selbst das dürfte nicht ausschlaggebend sein oder?).
EDIT: Habt nochmal nachgesehen und festgestellt, dass ich wohl falsch lag mit dem Ping. Zum ersten Hop hab ich abends eine Konstellation von 2542 * 3082. Morgens sieht das jedoch ganz anders aus: 9 9 12… kann es also möglich sein, dass es am ersten Hop liegt? Kann von mir irgendwie die Route bestimmt werden, über die ich mit dem Server verbunden bin? Ich habe 2 Screenshots angehängt, die zeigen, welche Pings die Hops aufweisen.

Ich habe auch den Up- und Download aller Netzwerkteilnehmer im Unitymedia-Netz und auch im 1und1-Netz überwacht und sichergestellt, dass niemand hochlädt, wenn ich runterlade (es ist ja leider Standard, dass die Download-Rate unfassbar sinkt, wenn ein Upload getätigt wird).

Könnte es tatsächlich sein, dass über die Entfernung die Verbindung aufgrund des abendlichen Trafficaufkommens so sehr leidet?

Ich bin für jede Hilfe dankbar :slight_smile:

Habt noch einen schönen Abend.

Viele Grüße
Sebastian

Im Grunde genommen hast du schon eine sehr gute Eigenanalyse gestellt. Da sich in der Zelle alle die Bandbreite teilen und abends das Aufkommen durch die Nachbarn deutlich steigen wird (Netflix, Maxdome, Hechelwestern :)) wirst du hier an Deine Grenzen stoßen solange du nicht transcodieren kannst. Was du testen könntest ist einen entsprechenden Film im Vorfeld auf niedrige Bitrate umzuwandeln und dann schauen wie es sich mit dem Puffern verhält. Läuft alles Einwandfrei, ist es die schwankende Bandbreite, die Du schon gut analysiert hast.

Mal abgesehen davon muss ich gerade echt lachen, weil ich an die aktuelle 1&1 Werbung denken muss. Von wegen Anbieter Nummer 1. Geht das noch jemanden so ??:smiley:

Hey, besten Dank für die Antwort!

Ich werde es mal bei Gelegenheit mit einer niedrigeren Bitrate versuchen.

Das Komische bleibt jedoch, dass bspw. Youtube oder Twitch im Unitymedia-Netz (10Mbit/s) auch die vollen 10Mbit/s ausreizt. Auch normales Surfen oder Speedtests ergeben, dass die 10Mbit/s ausgereizt werden (egal zu welcher Uhrzeit). Auch im Eigenen (1und1) ist zu jeder Tageszeit die Bandbreite voll nutzbar.

Deswegen wundert es mich ja gerade so sehr, dass NUR die Probleme zwischen meinem Server und dem Unitymedia-Netz bestehen. Der Stream zu einem anderen Unitymedia-Netz hingegen funktioniert einwandfrei. Jedoch habe ich dort noch keine weiteren Analysen angestellt.

Ich werde es nächste Woche mal versuchen, in ein weiteres Netz zu streamen. Bin sehr gespannt.

Und bzgl 1und1: ehrlich gesagt, läuft es äußerst stabil und ich bin derzeit sehr zufrieden damit. Es läuft sogar stabiler als Unitymedia und für einen Stream außerhalb der eigenen 4 Wände ist es demnach auch besser geeignet :wink:

Das ist bei mir auch so. Mein Upload ist auch Abends konstant 12 Mbit (Kabel).
Aber gerade Abends, besonders Sonntags haben meine Freunde starke Probleme Filme von mir anzusehen.
Sie müssen dann immer auf 2 Mbit runter.

Gut, dass ich nicht der Einzige mit dem Problem bin. Dennoch stelle ich mir die Frage, weshalb es einen so krassen Geschwindigkeitseinbruch gibt. Leider ist’s auf meinem Raspberry Pi2 als Server keine Option mit dem Transcodieren, da er schlichtweg zu schwachbrüstig dafür ist.

Was für einen Server hast du?

Bin am Überlegen, ob ich mir einen kleinen Rechner mit i3 zusammenstellen soll. Hab derzeit einen i3 2120t als CPU in meinem PC. Dieser wird vermutlich zur Weihnachtszeit hin gegen einen Skylake ersetzt und wäre somit frei. Meinst du, dass dieser zum Transkodieren von z. B, einer Bitrate von 23 Mbit/s auf 2 Mbit/s ausreicht?

https://support.plex.tv/hc/en-us/articles/201774043-What-kind-of-CPU-do-I-need-for-my-Server-computer-

Jops danke Otto :slight_smile: Die Tabelle kenne ich bereits. Also ist es im Endeffekt egal, von welcher Bitrate auf welche Bitrate trankodiert wird. Wenn ich einen PassMark von mind. 2000 kann ich alles auf z. B. 2 Mbit/s transkodieren, wenn der Film ursprünglich maximal 10 Mbit/s als Bitrate aufweist?

yep.
Es sei denn die Quelldatei hat VC-1 oder HEVC als Videocodec. Dann brauchst du mehr. Viel mehr.

@AgentMax said:
Das ist bei mir auch so. Mein Upload ist auch Abends konstant 12 Mbit (Kabel).
Aber gerade Abends, besonders Sonntags haben meine Freunde starke Probleme Filme von mir anzusehen.
Sie müssen dann immer auf 2 Mbit runter.

Das ist völlig normal. (Fernseh-)Kabel ist nun mal ein sog. “shared medium”. Die Internetbandbreite auf so einem Kabelsegment teilst du dir mit dutzenden, manchmal auch hunderten anderen Benutzern.

Wenn nach Feierabend alle das Netz anwerfen und Das Große Saugen beginnt, erhöht sich zumindest dramatisch die Paketumlaufzeit Paketumlaufzeit – Wikipedia
und die ist beim Streamen ebenfalls sehr wichtig, da das Video nicht als eine große Datei übertragen wird (wie z.B. beim normalen Download), sondern auf dem Server in viele kleine Häppchen zerstückelt wird deren Übertragung unabhängig voneinander getrennt gestartet und gesteuert wird.

Leider kann man diese “roundtrip time” nicht so einfach mit Bordmitteln messen. Die Zeit die dir Ping ausgibt ist nur für eine Richtung gültig. Außerdem wird allzu oft Ping in solchen Netzen bevorzugt behandelt. Dadurch wird ein falsches Bild vermittelt. (Höre ich da Volkswagen… ?) :wink:

Am nahesten kommt man mit Linux und z.B. iperf
Wenn du das zur VErfügung hast, solltest du es mal zu einer Stoßzeit probieren. Du wirst dich wundern…

Verstehe ich soweit. Aber der Puffer sollte das doch soweit ausgleichen. Ich mein ich lade zu diesen Zeiten ohne Probleme eine Datei mit über 11 Mbit/s auf einen Server.

Ich habe meinen obigen Beitrag noch etwas ergänzt.

@besmaen said:

Was für einen Server hast du?

Bin am Überlegen, ob ich mir einen kleinen Rechner mit i3 zusammenstellen soll. Hab derzeit einen i3 2120t als CPU in meinem PC. Dieser wird vermutlich zur Weihnachtszeit hin gegen einen Skylake ersetzt und wäre somit frei. Meinst du, dass dieser zum Transkodieren von z. B, einer Bitrate von 23 Mbit/s auf 2 Mbit/s ausreicht?

Ich habe einen MacMini mit i7 Quadcore laufen. Diese kommt beim Transcodieren (Freunde habe ich gesagt sie sollen auf 3 Mbit 720p stellen) auch schon mal ins schwitzen.

Während der Puffer aufgebaut wird, klar, 800% Auslastung. Danach hält er sich so ca auf 100-120%.
Die Transcodierung ist dann von 1080p runter.

Ich habe jedoch auch 720p Dateien bei denen der Transcoder Amok läuft und alles zusammen bricht.

Qualität des Transcoders habe ich auf “schnell” gestellt. 3-4 Streams mit Transcoding verkraftet der Server wenn nicht alle gerade gleichzeitig gestartet werden und er 4 Stück erst mal Puffern muss.

Was ist denn eine 800% Auslastung?
Ich habe keinen Apple und kenne daher nur eine maximale Auslastung von 100%. Kann da Apple mehr?
Bei einem Quadcore könnte ich mir noch 400% vorstellen - aber 800% ???

Hypertreading… daher 800% Apple rechnet alle kerne zusammen daher kommen so große Zahlen zustande… so habe ich bei meinem 2400% wenn alles am Anschlag läuft…

Nicht euer Ernst…
8-|

Das ist weit verbreitet in UNIXoiden Betriebssystemen. Linux tut es genau so.
“100%” ist ein Prozessorkern voll ausgelastet.
Wenn du einen Mehrkernprozessor hast, kommen Zahlen über 100% zustande.